November 2004


JAZZFEST BERLIN

So
07

00:00
Kesselhaus
mehr Infos unter: http://www.jazzfest-berlin.de Acoustic Ladyland Anders als sein Name vermuten lässt, betont das Londoner Quartett Acoustic Ladyland, dass es keine Hendrix-Cover-Band ist. 2001 gegründet, erfreute sich die Band binnen kürzester Zeit erstaunlicher Beliebtheit in britischen Jazz-Kreisen. Mit ganzwöchigen Auftritten wurden sie quasi zur Hausband des Londoner Jazzclubs Ronnie Scott’s. Das Magazin Dazed & Confused rief sie gar zur UK-Antwort auf Medeski Martin & Wood aus. Saxofonist Pete Wareham wird eine Eindringlichkeit bescheinigt, die an John Coltrane erinnert. Bassist Tom Herbert machte sich bereits mit den Tomorrow’s Warriors einen Namen. Pianist Tom Cawley und Drummer Seb Rochford komplettieren das rein akustisch agierende Quartett, dessen Verbindung mit Jimi Hendrix eher spirituell ist. Transformierte Hendrix einst das Tenorsaxofon auf die Gitarre, führt Wareham sein Timbre wieder aufs Horn zurück. Mit feinem Humor beziehen sich die vier hier offen, dort unterschwellig auf Hendrix' Titel, Riffs, Dramaturgien und vor allem Song-Intros. Billy Jenkins / Fun Horns ‘Jazz gives me the Blues’ Der Londoner Gitarren-Eulenspiegel Billy Jenkins neigt nicht eben dazu, sein Publikum intellektuell zu überfordern. Mit seinem Voice Of God Collective, einer derben Monty Python-Variante des neuen Jazz, tanzte, tobte und taumelte er in den Neunzigern wie ein Derwisch durch die Musikgeschichte. Seit 2000 versucht der passionierte Querkopf, der am liebsten in seinem Reliant Robin Dreirad die Vororte von London unsicher macht, die Ursprünge des Blues vom Mississippi-Delta in die Pubs der englischen Working Class zu verlegen. Eine langjährige Freundschaft verbindet ihn mit dem Berliner Bläserquartett Fun Horns. Gemeinsam schwelgen sie in Ragtime, Ska, Rock’n’Roll, freier Improvisation, somnambulen Bossa-Träumereien, Country-Klängen und simplem Mainstream. Jähe Brüche, wilde Ostinati und spontane Spiel- und Erfindungsfreude machen diese Show zum zirzensischen Spektakel. Verwirrend, charmant, witzig, frech und virtuos blasen Jenkins und die Fun Horns zur musikalischen Treibjagd.
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