Es war schon einfacher mit dem Wort- und Liedkünstler Stephan Krawczyk, dem Mann aus Thüringen. Damals schlug die Kraft seiner Worte und Lieder an die schon bröckelnde Mauer, zuerst von Osten her, nach seiner Abschiebung von Westen. Damals war er zuerst Chansonstar der DDR, danach Held der Bürgerrechtsbewegung, später Stardissident, Politstar, Medienstar...
Nach abgeschiedenen Jahren der inneren Heimatsuche, nach sieben Büchern und diversen Preisen, nach Jahren, in denen Krawczyk als einsamer Zyniker etikettiert wurde, als ewig-gestriger Bürgerrechtler, als Stimme dessen, was zwar immer noch wahr war, aber nicht mehr dem Zeitgeist des Gerngehörten entsprach, ist er wieder da, auf der Bühne.
Er ist Stephan Krawczyk, immer noch. Und doch anders. Krawczyk ist wie unplugged ohne die bedeutungsschweren und lauten Schlagzeilen von einst. Er ist leiser, weiser, ungeschützter auch, ohne jedoch den Biss verloren zu haben. Seine Lieder und Texte sind nicht mehr Feuerstürme, sondern glühende und berührende Leuchtfeuer. Seine MundArtLieder sind Ausflüge ins Verständnis des Einfachen, führen ins Herz der großen kleinen Dinge, in die kleinen und großen Dramen der Menschen und der Menschheit. Leiten durch die Euphorie der Jugend, das Dilemma des Daseins und seine Komik, den deutschen Irrgarten der Geschichte, des Intellekts und durch den zur Selbstverständlichkeit gewordenen Wahnsinn zweier wiedervereinigter Alltagskulturen.
Stephan Krawczyk ist bei sich angekommen. Mit einem Lächeln und voller sprachgewaltiger Essenz. Und wie einst mit Gitarre und Bandoneon.
http://www.stephan-krawczyk.de/
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