Eine halbe Million Tote, unzählige Verletzte und Abermillionen Menschen auf der Flucht – das ist die vorläufige Bilanz des syrischen Bürgerkriegs. Die markanten, expressiven Bilder dieser außergewöhnlichen Graphic Novel lassen uns begreifen, was sich hinter Nachrichten aus dem Land verbirgt, aus dem so viele Menschen zu uns kommen.
Syrien im Jahr 2012, der Bürgerkrieg wütet immer heftiger. Die Pazifistin Yasmina betreibt ein Untergrund-Krankenhaus zur Versorgung verwundeter Rebellen. Im Freedom Hospital kreuzen sich die unterschiedlichsten Lebenswege: Die französische Journalistin Sophie will einen Dokumentarfilm über den Konflikt drehen; Dr. Fawaz, ein Alawit, hilft aufständischen Verwundeten; Zahabiah, die Köchin des Krankenhauses, ist vor ihrer konservativ-sunnitischen Familie geflohen; Dr. Yazan steht den Muslimbrüdern nahe, und einer der Patienten entpuppt sich als Spion Assads. Hamid Sulaimans aufrüttelnde Graphic Novel spiegelt die komplexe und zerrissene syrische Gesellschaft wider. Die ausdrucksstarken, ganz in Schwarzweiß gehaltenen Bilder, die 2016 bei Ausstellungen in verschiedenen europäischen Städten für Furore sorgten, machen die menschlichen Seiten der syrischen Wirklichkeit unmittelbar spürbar.
Hamid Sulaiman, 1986 in Damaskus geboren, studierte Architektur und arbeitet als Maler und Illustrator. 2011 floh er aus Syrien, seitdem lebt er in Paris. Seine Arbeiten wurden international ausgestellt und mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet. Freedom Hospital ist sein erstes Buch.
Kai Pfeiffer, 1975 in Berlin geboren, zeichnet dokumentarische und fiktive Comics. Zuletzt erschien von ihm gemeinsam mit Clemens Setz 2015 Glücklich wie Blei im Getreide.
(c) Jérémie Lortic
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